Geschichte der Löschgruppe Albaxen 

Vor der Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr in Albaxen im Jahre 1928 mussten die Bürger selbst zum Eimer oder zur Spritze greifen, wenn es einmal brannte. Die ersten Aufzeichnungen über das Feuerlöschwesen von Albaxen fangen im Jahre 1811 an. In diesem Jahr ordnete der Landrat, Freiherr von Wolff Metternich an, dass Albaxen und Stahle eine gemeinschaftliche Feuerspritze anzuschaffen haben. Die Kosten dafür betrugen damals 350 Taler und 600 Mariengroschen. Ferner anzuschaffen waren 10 lederne Wassereimer, zwei Feuerleitern und vier Feuerhaken. Jedes Paar, dass den Bund der Ehe schloss, musste einen Wassereimer stiften. 1815 wurde am Kirchturm ein Unterstellplatz für die erste Spritze errichtet, ob die Ortschaft Stahle da schon eine eigene Spritze besaß, ist unbekannt. 1863 forderte das Generalvikariat Paderborn, dass der Spritzenraum vom Kirchplatz zu entfernen sei, was jedoch erst im Jahre 1885 geschah. Auf dem Grundstück an der Kreisstraße "Heeke" wurde 1885 das Küster- und Lehrerhaus neu gebaut (eingeschossiger Fachwerkbau). Linksseitig zur neuen Schule, die 1881 gebaut wurde, entstand die neue Lehrer- und Küsterwohnung, rechtsseitig konnte der neue Raum für die Handdruckspritze gebaut werden. Noch im selben Jahr wurde der Spritzenraum auf dem Kirchplatz abgebrochen. Bis 1921 diente der Spritzenraum beim Küsterhaus als Unterstand für die Feuerspritze. 1921 entstand ein massives "Spritzenhaus" an der Hansastraße, Abzweig Bödexen, vor dem Friedhof. Der freigewordene Raum beim Küsterhaus wurde zunächst als Stallung vermietet. Später diente er als Kolpingheim (1960-1986) und schließlich als Heimatmuseum (1986-1995) bis zu seinem Abbruch im März 2000.
 

Löschgruppenführer

Mitbegründer der Wehr und erster Wehrführer war der Kamerad August Weiße. Alle nachfolgenden Wehrführer von Albaxen, die bis zum Jahre 1956 amtierten, konnten nur durch die Befragung der Alterskameraden im August 2004 rekonstruiert werden. Zahlreiche Gründe waren die Ursache dafür, dass die Wehrführer nicht sehr lange im Amt blieben. Weil die Feuerwehr im Jahre 1958 mehr schlecht als Recht funktionierte, setzte der damalige Amtsbrandmeister Johann Jacke den ersten Wehrführer August Weiße wieder als Leiter der Feuerwehr Albaxen ein. Während seiner erneuten Amtszeit brachte er die Feuerwehr wieder auf Vordermann. 1963 legte er sein Amt dann aus Altersgründen in jüngere Hände. Wegen seiner großen Verdienste um die Feuerwehr Albaxen wurde er nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst zum Ehrenbrandmeister ernannt. Sein Nachfolger hieß Johannes Linnenberg, er führte die Wehr rund 28 Jahre lang vorbildhaft mit großem Engagement. Unter seiner Führung nahm die Feuerwehr Albaxen (ab 1970 dann Löschgruppe Albaxen) einen enormen Aufschwung. 1991 löste Norbert Rode den Kameraden Johannes Linnenberg von seinem Amt als Löschgruppenführer ab. Als Norbert Rode 1997 vom Stadtrat zum neuen Stadtbrandmeister der Feuerwehr Höxter gewählt wurde, gab er seinen Posten als Löschgruppenführer an Friedhelm Kroos weiter. 1998 wurde Friedhelm Kroos von seinem bisherigen Stellvertreter Bernd Filmar als Gruppenführer abgelöst. 2011 wurde die Führung der Löschgruppe in jüngere Hände gelegt. Steffen König leitet die Löschgruppe nun mit seinem Stellvertreter Lorenz Kroos.


Stadtbrandmeister Johann Jacke, 1. Löscgruppenführer August Weiße, Löschgruppenführer Johannes Linnenberg (von links)

 

Freiwillige Feuerwehr ab 1928

1928 wurde die Freiwillige Feuerwehr Albaxen gegründet. Mitbegründer und erster Wehrführer der Feuerwehr Albaxen war der Kamerad August Weiße. Während dieser Zeit stand der Feuerwehr Albaxen immer noch eine Handdruckspritze zur Verfügung. Diese Handdruckspritze wurde mit einem Pferdegespann gezogen. Etwa sechs Leute konnten auf ihr Platz nehmen. Bei überörtlichen Einsätzen, so berichtete ein Alterskamerad von Albaxen, rückte die Spritze vollbesetzt aus, wobei die übrigen Feuerwehrleute mit dem Fahrrad hinterher eilten. Im Jahre 1947 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Albaxen ihre erste Motorspritze, eine Tragkraftspritze (TS8/8), die in einem Tragkraftspritzenanhänger (kurz: TSA) mit Hilfe eines Traktors gezogen werden musste. Diese erste Motorspritze der Marke Balke war eine alte gebrauchte Pumpe, die während der Kriegszeit in der Stadt Bielefeld gedient hatte und dort zahlreiche durch Bombenangriffe verursachte Brände gelöscht hatte. Als diese Pumpe 1952 bei einem Großbrand in Albaxen (Henneke) einen Motorschaden erlitt, musste eine neue Kraftspritze beschafft werden. Als Ersatz gab es wieder nur eine alte kriegsgebeutelte Tragkraftspritze der Marke VW. Im Jahre 1955 erhielt die Feuerwehr Albaxen dann eine neue Tragkraftspritze, eine TS8/8 von Magirus. Das alte Spritzenhaus befand sich bis 1961 am Friedhof, wo heute die Friedhofskapelle steht. Das neue Feuerwehrgerätehaus entstand 1960/1961 im Saumerweg in Albaxen, das alte Spritzenhaus am Friedhof wurde 1968 abgerissen. Am 01. Mai 1961 konnte das neue und noch heutige Feuerwehrgerätehaus eingeweiht und bezogen werden.
 

Löschgruppe Albaxen im Jahr 1969

Die Alarmierung der Wehr erfolgte damals mit Hilfe der Kirchenglocken und durch Hornbläser. Die ersten Sirenen wurden im Rahmen des Zivilschutzes Mitte der sechziger Jahre in Albaxen angebracht (zwei insgesamt). Im Brandfall mussten sie manuell per Handschalter ausgelöst werden. Der amtierende Löschgruppenführer Johannes Linnenberg machte sich am Anfang der 80-er Jahre dafür stark, dass die Sirenen im Einsatzfall automatisch gesteuert werden können. Nach einer Einigung mit dem damaligen Stadtdirektor Walter Anderson, konnte dieses Ziel dann auch erreicht werden. Die erste Sirene befindet sich heute im Besitz der Löschgruppe Albaxen. Nachdem sie sich eine Zeit lang im Heimatmuseum von Albaxen befand, wurde sie von dem ortsansässigen Ludwig Timmermann auf Handbetrieb umgebaut und der Löschgruppe zur Verfügung gestellt. Durch den Zusammenschluss der Gemeinden im Amt Höxter-Land zur Flächengemeinde der Stadt Höxter am 01.01.1970 wurde die Feuerwehr Albaxen als Einheit in die Feuerwehr der Stadt Höxter eingegliedert. Die Feuerwehr Albaxen wurde so zur Löschgruppe Albaxen von der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Höxter.

Ihr erstes Feuerwehrfahrzeug erhielt die Löschgruppe Albaxen im Mai 1973. Dabei handelte es sich um ein Tragkraftspritzenfahrzeug (kurz: TSF) auf Ford-Transit-Fahrgestell. Dieses TSF wurde allerdings nicht neu beschafft, sondern gebraucht von der Löschgruppe Stahle übernommen. Im großen Rahmen feierte die Löschgruppe Albaxen ihr 50-jähriges Bestehen vom 02. bis 04. Juli 1977. Mit dem ausgerichteten Fest hoffte die Wehr darauf, das Interesse der Jugend für die Feuerwehr zu wecken, denn die Löschgruppe Albaxen benötigte drigend jüngeren Nachwuchs. Ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug beschaffte die Stadt Höxter im Jahre 1988, ein TSF von Volkswagen.


 

Gerätehausumbau 1993 bis 1994

In den Jahren 1993 und 1994 wurde das Feuerwehrgerätehaus komplett umgebaut. Das Gerätehaus erhielt ein neues Dach, es wurden Sanitäranlagen eingebaut und ein Schulungsraum entstand durch den Ausbau des Dachgeschosses ganz neu. 1997 bildete die Freiwillige Feuerwehr Höxter vier neue Löschzüge unter der Leitung des damaligen Stadtbrandmeisters Norbert Rode. Jeweils drei benachbarte Löschgruppen bildeten einen Löschzug. Gemeinsam mit den Löschgruppen Lüchtringen und Stahle sollte die Löschgruppe Albaxen ab sofort den "Löschzug Höxter 2" bilden. Die ersten Funkmeldeempfänger für die stille Alarmierung gab es Ende der 90-er Jahre. Zunächst waren das gebrauchte analoge Piepser vom Löschzug Höxter, ab dem Jahre 2000 beschaffte die Stadt Höxter dann neue digitale Funkmeldeempfänger für die Löschgruppe Albaxen. Die Löschgruppe bestand an ihrem 75-jährigen Jubiläum im Jahre 2003 aus 22 aktiven Feuerwehrmännern und -frauen sowie 13 Kameraden der Ehrenabteilung. Zwischen 10 und 20 Mädchen und Jungen aus Albaxen waren zu dem Zeitpunkt in der Jugendfeuerwehr Höxter-Nord aktiv. Ein neues Einsatzfahrzeug, ein TSF-W, wurde am 30. August 2006 in Albaxen in Dienst gestellt. Erstmalig verfügte die Löschgruppe seit dem über ein Einsatzfahrzeug mit Wassertank. Albaxen liegt ca. 150 über NN und wird westlich und östlich von bewaldeten Flügeln des Weserberglandes umgeben. Südöstlich der (Gemarkung) Albaxen fließt der Weserstrom.

 

 

 

 

 

ehemaligen Löschgruppenführer (von links): Steffen König, Bernd Filmar, Norbert Rode und Friedrich Meyer