Geschichte der Löschgruppe Godelheim
Eine organisierte Feuerwehr gab es vor 1931 noch nicht. Wenn Feuer- oder Naturkatastrophen zutage traten, war Nachbarschaftshilfe eine Selbstverständlichkeit, mit allen verfügbaren Kräften Schaden zu verhüten. Die alten Ledereimer, die sich noch heute im Besitz der Löschgruppe Godelheim befinden, sind noch gut erhalten. Die Aufschrift von 1835 ist der Beweis, wie unsere Vorfahren nach Schillers Worten gehandelt haben. "Durch die Eimer lange Kette, schwingt der Eimer, hoch im Bogen, spritzen Wellen Wogen!" Die am 01. August 1931 gegründete Brandwehrabteilung des Turn- und Sportvereins ging laut Satzung vom 15. Dezember 1933 in die Freiwillige Feuerwehr des Amtverbandes Höxter-Land über und bestand aus 19 Feuerwehrleuten. Zum ersten Brandmeister wurde Hugo Bodemann gewählt, zu seinem Stellvertreter ernannte man Josef Pollmann. Um im Ernstfall an den Brandstellen genügend Wasser zur Verfügung zu haben, wurden folgende Landwirte, obwohl sie keine Mitglieder der Feuerwehr waren, als Wasserfahrer bestimmt: Heinrich Kirchhoff, Albert Ahlemeyer, Julius Goeken, und Wilhelm Brüseke. Man bestimmte auch einige Nichtmitglieder dazu, Leitern und Einreißhaken an die Brandstellen zu schaffen.
Alte originale Helme und Feuerlöscheimer hängen noch im Feuerwehrgerätehaus
Die 50er Jahre bis heute...
Die erste Motorspritze für ihren Tragkraftspritzenanhänger (kurz: TSA), der von einem Traktor gezogen werden musste, konnte der Löschgruppe Godelheim 1951 übergeben werden. 1962 wurde sie durch ein neueres Modell ersetzt. Durch den Zusammenschluss der Gemeinden im Amt Höxter-Land zur Flächengemeinde der Stadt Höxter am 01.01.1970 wurde die Feuerwehr Godelheim in die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Höxter eingegliedert. Aus der Feuerwehr Godelheim wurde somit die Löschgruppe Godelheim von der Freiwilligen Feuerwehr Höxter. Mit dem Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses wurde im Jahre 1973 begonnen. Am 11. Mai 1974 erfüllte sich der lang gehegte Wunsch dann endlich, das neue Feuerwehrgerätehaus konnte offiziell seiner Bestimmung übergeben werden. Am 24. Januar 1979 konnte der Löschgruppe Godelheim dann ihr erstes Einsatzfahrzeug übergeben werden, ein Tragkraftspritzenfahrzeug (kurz: TSF genannt) auf Ford-Transit Fahrgestell. Das Fahrzeug ist Nachfolger des alten TSA, der fast 30 Jahre im Dienst der Löschgruppe stand.
Die Löschgruppe Godelheim in den 50-ger Jahren
Zu ihrem 50-jährigen Bestehen im Jahre 1982 beschaffte die Löschgruppe Godelheim sich eine eigene Standarte. Diese Standarte wurde von den Ordensschwestern der Paramentenwerkstatt des Missionshauses Paderborn-Neuenbeken in mühevoller Handarbeit hergestellt. Finanziert werden konnte dies durch einzelne Spenden der Godelheimer Bevölkerung und einiger Firmen. Die bisher dritte Tragkraftspritze (TS8/8) erhielt die Löschgruppe Godelheim 1983. Im Jahre 1987 konnte die Löschgruppe mit den ersten umluftunabhängigen Atemschutzgeräten und 1990 mit der ersten Tauchpumpe ausgestattet werden. Beim Feuerwehrfest 1989 schenkten die Feuerwehrfrauen der Löschgruppe das noch heute im Gerätehaus ausgestellte Maskottchen, Erich, den Ersten. In mühevoller Handarbeit haben sie Erich den Ersten selbst als Feuerwehrpuppe hergerichtet.
Löschgruppenführer Jürgen Hagenow mit Erich dem Ersten im April 2012
1996 wurde das alte TSF auf Ford-Transit-Fahrgestell durch ein neues TSF-W auf Mercedes-Fahrgestell ersetzt. Eine neue Tragkraftspritze (die bisher vierte) gab es natürlich mit dazu. Seit 1998 ist die Löschgruppe Godelheim auch mit digitalen Funkmeldeempfängern und mit einer verbesserten Schutzkleidung speziell für Brandeinsätze ausgestattet. Ein zweites Einsatzfahrzeug, ein Mannschaftstransportfahrzeug, wurde 2002 gebraucht für die Löschgruppe beschafft. Die Übungsdienste haben sich seit dem 01.01.2007 geändert, sie werden jeden 1. und 3. Freitag im Monat abgehalten. Interessierte können beim Löschgruppenführer (unten aufgeführt) melden.
Die Ehrenabteilung im Frühjahr 2007
Die Geschichte einer Feuerwehrfreundschaft...
1978 veranstaltete ein Kegelverein aus Scheeßel mit einigen Kameraden der Feuerwehr einen Ausflug mit Übernachtung nach Godelheim. Damals ergab sich ein erster Kontakt zwischen den Kameraden der Feuerwehr Scheeßel und der Löschgruppe Godelheim. Nach einem ersten Gespräch wurde für den folgenden Tag ein Treffen in der Gastwirtschaft Potthast vereinbart, zu dem die Scheeßeler gleich zu spät kamen, da sie sich am Brunsberg verlaufen hatten. Dieses wurde aber anschließend als "gutes Ohmen" ausgelegt. Somit war der Grundstein zu einer langjährigen Freundschaft gelegt. Ein erster offizieller Gegenbesuch von den Godelheimer Kameraden fand schon 1979 anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Feuerwehr Scheeßel statt. Zum 50. Bestehen der Löschgruppe Godelheim im Jahre 1982 wurde dann ein Bus von den Scheeßelern gechartert und man nahm an der Standartenweihe teil. Weitere offizielle Besuche und Gegenbesuche folgten in den Jahren danach regelmäßig bis heute. Das 25-jährige Bestehen der Freundschaft wurde im Jahre 2003 in Godelheim auf dem Saal von Driehorst mit einem großem Festball und einer Wanderung auf den Brunsberg gefeiert. Die Freundschaft zwischen den beiden Feuerwehren wurde seit dem ersten Kontakt immer weiter ausgebaut. Es haben sich ausserdem zahlreiche private Freundschaften gebildet, so dass die Besuche und Gegenbesuche nicht nur auf der Feuerwehrebene stattfinden, sondern eben auch privat.
40 Jahre Feuerwehrfreundschaft zwischen Godelheim und Scheeßel: Vom 21.-23. September 2018 besuchten etwa 20 Feuerwehrkameraden und deren Angehörige aus Godelheim ihre Partnerfeuerwehr in Scheeßel. Nach einem gemeinsamen Grillabend am Freitag fuhr man gemeinsam am Samstag nach Lüneburg, wo das 150-jährige Bestehen des Feuerwehrverbandes Niedersachsen gefeiert wurde. Neben einer Feuerwehrshow, dem Besuch der Blaulichtmeile haben die Kameraden aus Godelheim auch die Altstadt von Lüneburg besichtigt. Abends feierten beide Wehren einen "Brasilianischen Abend". Zum Dank für die Gastfreundlichkeit überreichten die Godelheimer Kameraden Andreas Topp und Franz-Josef Potthast den Scheeßeler Kameraden einen Pflaumenbaum aus dem Weserbergland mit original Godelheimer Notgeld mit der Schlacht vom Brunsberg aufgedruckt. Kai Volckmer und Tobias Klindworth von der Feuerwehrführung dankten den Godelheimern für das Geschenk. Löschzugführer Franz-Josef Potthast ist Mitgründer der Feuerwehrfreundschaft, er ließ die vergangenen Jahre noch einmal Revue passieren und bedankte sich für das gelungene Wochenende. Die Löschgruppe Godelheim dankte den Kameraden aus Scheeßel allen voran Ortsbrandmeister Kai Volckmer für die freundliche Gastfreundlichkeit und die gute Organisation. Das 45-jährige Bestehen im Jahr 2023 soll im Landesgartenschau-Jahr in Godelheim gefeiert werden, wie die Feuerwehrleute bekannt gaben.
Von links: Tobias Klindworth, Andreas Topp, Kai Volckmer und Franz-Josef Potthast
Die Standarte der Löschgruppe Godelheim