Einsatzfahrzeuge der Löschgruppe Lüchtringen 

 

Einsatzfahrzeug (LF8) von 1971 bis 1986

Bis 1936 besaß die Freiwillige Feuerwehr Lüchtringen nur eine Handdruckspritze. 1936 erhielt sie dann ihre erste Motorspritze, als erste im Amt Höxter Land. 1960 wurde diese Motorspritze gegen ein neues Modell (TS8/8), ausgetauscht. Ein Löschfahrzeug gab es noch nicht, nur einen Anhänger für die Spritze, der von einem Trecker gezogen wurde. 1971 wurde dann das erste Löschfahrzeug in Dienst gestellt, ein Löschgruppenfahrzeug (LF8) auf Opel-Blitz-Fahrgestell. Etwa zeitgleich konnte auch ein Schlauchboot für die Feuerwehr beschafft werden. 1986 befanden sich drei Fahrzeuge im Lüchtringer Feuerwehrgerätehaus: ein Tragkraftspritzenfahrzeug, kurz TSF genannt (Baujahr 1961), ein Löschgruppenfahrzeug, kurz LF16-TS genannt, auf Magirus Eckhauber-Fahrgestell (Baujahr 1964) sowie ein Löschgruppenfahrzeug (LF8) auf Opel Blitz (Baujahr 1971). Das TSF (Baujahr 1961) war ein VW-Bulli und wurde 1986 gebraucht von der Löschgruppe Brenkhausen übernommen. Löschgruppenführer Herrmann Vogelsang sorgte in seinem letzten Amtsjahr dafür, dass die Wehr mit modernen Geräten ausgerüstet wird.

 

Löschgruppe erhält 1987 ein neues Löschgruppenfahrzeug

Löschgruppenfahrzeug LF8 - seit 1987 im Dienst

Er setzte sich besonders für die Beschaffung eines neuen LF8 auf MB-Unimog ein, welches der Wehr im Jahre 1987 übergeben werden konnte. Das neue Fahrzeug kostete damals 213.000 DM. Das Land Nordrhein-Westfalen beteiligte sich an den Kosten mit rund 140.000 DM. Dieses Löschgruppenfahrzeug löste das alte LF8 (Opel-Blitz) ab und schickte es in seinen wohlverdienten Ruhestand. Das neue LF8 wurde mit einem höheren Fahrgestell beschafft, um für die wiederkehrenden Hochwassereinsätze in und um die Ortschaft Lüchtringen gewappnet zu sein. Das TSF und das LF16-TS von Magirus sind bis 1990 ausgemustert worden. 1996 wurde der Lüchtringer Wehr wieder ein LF16-TS auf MB-Rundhauber (Baujahr 1984) aus Katastrophenschutzbeständen zur Verfügung gestellt. Dieses Fahrzeug versah zuvor seinen Dienst in der Ortschaft Stahle.

 

Löschgruppe erhält 2010 neues Motorboot

Hochwassertaugliches Motorboot "Weserblitz"

Im März 2010 erhielt die Löschgruppe Lüchtringen ein neues hochwassertaugliches Hartschalen-Boot. Das neue Hochwasserboot der wurde am 27. März 2010 erstmalig zu Wasser gelassen. Bei Sonnenschein und erhöhten Wasserstand der Weser wurde der Außenbordmotor in Betrieb genommen und los ging es zur Jungfernfahrt auf der Weser. Das neue Boot ist eine Bereicherung für die Ortschaft Lüchtringen um den Menschen bei Hochwasser oder Unglücksfällen helfen zu können. Um das Boot fahren zu dürfen haben 16 Kameraden der Löschgruppe Lüchtringen zuvor einen Bootsführerschein bei einer Motorbootschule absolviert. Am 28. August 2010 wurde das Boot offiziell eingeweiht und der Bevölkerung vorgestellt. Löschgruppenführer Andreas Bohnenpoll gab einen Überblick über die wichtigsten Daten des Bootes: Das 4,50 m lange und 1,70 m breite Flachbodenboot aus Aluminium hat ein Eigengewicht von 250 kg und eine Nutzlast von 700 kg. Des Weiteren hat es eine Bugklappe, Staukästen, Beleuchtung und einen Außenbordmotor. Durch die vier Räder kann das Boot durch die Straßen geschoben werden und ist so bei einem Tiefgang von nur 20 cm bestens für Hochwassereinsätze geeignet. Nach der Segnung durch Pastor Anton Honisch wurde der Schriftzug enthüllt und das Boot auf den Namen „Weser-Blitz“ getauft. Einen Namen für das neue Boot zu finden war nicht einfach. Der Name setzt sich zusammen aus dem Fluss auf dem das Boot fahren wird, der Weser und aus dem ersten Feuerwehrfahrzeug in Lüchtringen, einem Opel Blitz. Bei der ersten Fahrt mit dem gesegneten und getauften Boot waren der erste Beigeordnete Klaus Schumacher und der stellvertretende Bürgermeister Werner Böhler mit an Bord.

Fahrzeugpark der Löschgruppe Lüchtringen bis 2012/2013

Im April 2013 erhielt die Löschgruppe Lüchtringen ein neues Löschfahrzeug ein LF10 (Foto Mitte). Dafür wurde das LF16-TS ausser Dienst gestellt. Das alte Löschgruppenfahrzeug (kurz: LF16-TS) der Löschgruppe Lüchtringen diente vornehmlich zur Brandbekämpfung, zum Fördern von Löschwasser über eine längere Wegstrecke sowie zur Durchführung einfacher technischer Hilfeleistungen kleineren Umfangs. Das LF16-TS ist ein Löschfahrzeug ohne eingebauten Wassertank mit einer vom Fahrzeugmotor angetriebenen Feuerlöschkreiselpumpe als Vorbaupumpe (FP 16/8) und einer eingeschobenen Tragkraftspritze im Heck des Fahrzeuges. Als Bundesfahrzeug für den Katastrophenschutz wurde dieser Mercedes-Kurzhauber im Jahr 1984 als Reimport in Stahle stationiert. Bis 1995 wurde es in Stahle eingesetzt, danach erhielt es die Löschgruppe Lüchtringen als zweites Einsatzfahrzeug zum LF8 hinzu. Anfang 2000 wurde das KatS-Bund-Fahrzeug dann von der Stadt Höxter übernommen.

Seltenes Foto bei der Fahrzeugübernahme des neuen LF10 im April 2013 mit allen drei Löschfahrzeugen

Mercedes-Kurzhauber-Info: 1959 erschienen in der leichten und mittleren Gewichtsklasse komplett neue Fahrzeuge. Sie waren als Kurzhauber konstruiert, d.h. der Motor lag nicht mehr komplett vor dem Fahrerhaus sondern war ein Stück in dieses hineingeschoben. Die Fahrzeuge konnten dadurch wesentlich kürzer gebaut werden als bisher. Das Design orientierte sich am Pkw-Bau: Pontonform anstatt der bisherigen freistehenden Kotflügel und Scheinwerfer. Ab 1967/1968 erhielten die Fahrzeuge ein modifiziertes Fahrerhaus mit einer höheren Windschutzscheibe. Die Konstruktion war sehr erfolgreich. Die Fahrzeuge wurden mit Ausnahme Nordamerikas und der sozialistischen Länder beinahe überallhin geliefert und sind zum Teil noch immer unter extremen Bedingungen (Hitze, Staub, schlechte Straßen, Überladung) unterwegs. Der offizielle Verkauf in Deutschland endete 1977, für den Export und für Spezialfahrzeuge (zum Beispiel für Feuerwehren und Technisches Hilfswerk) wurden die Kurzhauber weiter produziert. Außerhalb des offiziellen Verkaufsprogramms konnten die Fahrzeuge in Deutschland bis 1982 bestellt werden. In Südamerika waren die Haubenwagen noch bis Ende der 1990er Jahre im Programm. Auf Wunsch wurden auch in Deutschland bis 1995 noch mehrfach Kleinserien aufgelegt.